Zeichnung ist eine aktive Erfahrung des Sehens


deshalb kann eine Zeichnung eigentlich niemals zum Ende kommen, da der Akt des Sehens immer einen bestimmten Anlass hat. Dieser ist extrem subjektiv viele Informationen fliessen in eine Zeichnung die selbst der Zeichner erst beim 2. oder 3. hinsehen erlernen kann.

Somit besuche ich meine Zeichnungen immer wieder neu. Ich trete mit ihnen in eine Kommunikation, dabei werden viele Dinge begraben und andere kommen wieder oder neu zum Vorschein.
Diese Art zu Arbeiten führte mich zu dem Verständnis das eine Zeichnung ein lebendiges Gespräch sein kann. Eine Zeichnung ist immer nur eine Momentaufnahme von dem Punkt an dem man gerade mit ihr ist.
So kam ich auf den Gedanken meine Zeichnungen wie gute Freunde zu behandeln. Ich besuche sie immer wieder und trete mit ihnen in Kommunikation. Auf diese Weise arbeite ich an mehreren grossen Formaten gleichzeitig, erstelle kleinformatige Serien und lerne aus meinen Skizzenbüchern. Die eine Zeichnung beeinflusst die andere. Einige verweilen bis sie wieder anfangen zu sprechen.
Immer ist diese Auseinandersetzung Abstrakt in der Linie und wird greifbarer sobald die Linie zur Fläche wird und irgendwann zur Form.







